Der Etosha Nationalpark

Bereits 1907 als Naturschutzgebiet deklariert, reichte er in den fünfziger Jahren bis zur Küste und war mit knapp
100 000 km² der größte Nationalpark der Erde. 1964 wurde er auf seine heutigen 22 270 Quadratkilometer verkleinert, um Siedlungsfläche zu gewinnen. Die Etosha-Pfanne, ca. 4590 Quadratkilometer groß, war ein See, der vor zwei Millionen Jahren eingetrocknet ist.

Der Etosha Nationalpark im Norden Namibias zählt zu den Wildschutzgebieten Afrikas, in denen man die Vielfalt des Wildes und der Vogelwelt aus nächster Nähe beobachten kann. Da die Tiere gezwungen sind, sich den größten Teil des Jahres im Umkreis der Wasserlöcher aufzuhalten und auch die spärliche Vegetation kein Hindernis darstellt, sind die Voraussetzungen zur Beobachtung ausgezeichnet.

Etosha ist nicht nur wegen der Konzentration des Wildes eines der beliebtesten Schongebiete, sondern auch, weil das Verhältnis zwischen Pflanzenfressern und Raubwild entschieden zugunsten der Letzteren ausfällt. Dem Besucher bietet sich daher die Gelegenheit, bei der Konfrontation zwischen Löwen und Zebras, Springböcken und Streifengnus Zeuge zu sein.

Mit 114 Säugetier- und über 340 Vogelarten, vielen Reptilien, Amphibien und Insekten gibt es eine attraktive Artenvielfalt zu sehen. Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Buschland und offener Savanne, aber auch Mopanefeldern und einigen Waldgebieten.

Etosha verfügt über drei öffentliche Rastlager : Namutoni, ein um die Jahrhundertwende entstandenes deutsches Fort, das 1957 als Touristenunterkunft ausgebaut wurde. Außerdem Halali und Okaukuejo. Es ist notwendig, die Unterkunft rechtzeitig zu reservieren, auch wenn man zum Camping in den Park fährt. Alle drei Rastlager verfügen über Bungalows mit Selbstversorgung, sie sind mit Eisschränken, Kochplatten und Duschen ausgestattet
und mit zwei, drei oder vier Betten. Außerdem gibt es Picknickplätze für Tagesgäste. Jedes Lager hat ein Restaurant, einen Imbiß und ein Geschäft mit Lebensmitteln und Souvenirs, eine Tankstelle, ein Schwimmbad und eine Poststelle. Auch Brennholz für das nächtliche Lagerfeuer wird verkauft, denn dies sollte man sich nicht entgehen lassen unter einem traumhaften, afrikanischen Sternenhimmel.

Bei Sonnenaufgang wird das Tor geöffnet - günstiger Zeitpunkt für eine Pirschfahrt. Die gut ausgebauten Schotterstraßen sind auch mit einem Personenwagen befahrbar. Vorher sollte man sich aber unbedingt eine gute Karte mit allen Straßen und Wasserstellen besorgen. Auch diese gibt es in den Rastlagern zu kaufen.


Tierbestand in Etosha:

  • 1500 - 2400 Elefanten
  • 300 Spitzmaulnashörner
    (10% der gesamten Population!)
  • 2000 - 4000 Giraffen
  • 6000 Steppenzebras
  • 700 Bergzebras
  • 2200 - 2600 Streifengnus
  • 4000 Spießböcke
  • 2000 große Kudus
  • 20 000 Springböcke
  • 250 Elandantilopen
  • 500 Kuhantilopen
  • 70 Pferdeantilopen
  • 700 Schwarznasen-Impalas (gibt es nur in Etosha)
  • 1500 Südafrika-Strauße
  • 350 - 400 Löwen
  • 50 - 100 Geparden
  • 100 Leoparden


Text und Fotos: © 2003 Dieter Höll